Sportlerehrung für das Jahr 2011

Von Christina Jahnich (aus dem Soester Anzeiger)

SOEST Bei der Soester Sportlerehrung im Rampenlicht zu stehen, daran ist Leo D’Erbee gewöhnt. Seine sage und schreibe 20. Sportplakette hat der Ausnahme-Athlet von der Stadt bekommen. Alle anderen Sportler, die am Samstagmorgen von Bürgermeister Eckhard Ruthemeyer geehrt wurden, konnten da nur staunen. Stolz auf ihre Auszeichnung waren aber alle gleichermaßen.

Trotzdem war der 81-jährige Leo D’Erbee wohl etwas gerührter als alle anderen, als es Standing Ovations für seine Leistungen im vergangenen Jahr gab: Welt- und Europameistertitel hat er gesammelt. Und auch 2012 will er wieder um den halben Erdball reisen, um bei Wettkämpfen an den Start zu gehen – immer mit der flapsigen Ergänzung „wenn ich dann noch lebe…“.

Hochsprung-Talent Falk Wendrich vom LAZ Soest denkt darüber garantiert nicht nach, über Leistungen, die (Hochsprung-) Welt beeindrucken, dagegen schon: 2,23 Meter habe er im Visier, erzählte er dem Publikum im Blauen Saal. Das ist Weltrekord in seiner Altersklasse, vier Zentimeter fehlen noch. Sprinterin Gina Lückenkemper peilt dagegen auf 100 Metern eine Zeit „mit einer elf vorm Komma an“. Kein Wunder, dass die Soesterin schneller ist als alle Jungs in ihrer Klasse.

Genauso locker plauderten die meisten Sportler mit dem Bürgermeister über ihre Leistungen. Dass sie alle Ausnahmesportler sind, die viel Zeit in ihre jeweilige Sportart investieren, wurde dabei immer wieder deutlich. Bei den Bogenschützen des CfB Soest zählte Eckhard Ruthemeyer zum Beispiel eine gefühlt nicht enden wollende Liste von Erfolgen bei Deutschen und Landesmeisterschaften auf.

Dass nicht nur Vereinssportler auf der Liste der „Spitzensportler der Stadt“ (Ruthemeyer) stehen, bewies die Fußball-AG der Bruno-Grundschule. Das neunköpfige Team hat mit seinem Sieg bei der NRW-Streetsoccer-Tour zwar noch keine Anrufe von Profi-Vereinen bekommen, aber es dürfte mit seinem Sieg auch dazu beigetragen haben, dass der Cup auch in diesem Jahr wieder in Soest stattfindet.

Eine Sportart allein reicht den jungen Soester Sportlern offenbar nicht aus. Das beweist der Vielseitigkeitspokal des Stadtsportverbandes: Im Crosslauf, Tischtennis, Schach, Badminton, Leichtathletik, Bogenschießen, Tennis und Schießen wurden sie ausgetragen. Wenn es um verschiedene Disziplinen geht, konnten alle, die regelmäßig das Sportabzeichen machen, noch eine Schüppe drauflegen: Herbert Helmers legte das Abzeichen zum 50. Mal ab, wurde besonders geehrt. „Das 51. ist bereits in Arbeit“, verkündete er fröhlich, nachdem er nach vorne getrabt war, um das Abzeichen in Gold in Empfang zu nehmen. Sportlich eben – so wie viele Soester Aktive.